Vor wenigen Tagen haben wir über die „erneute krachende Niederlage“ des Hünstetter Bürgermeisters auf dieser Site informiert. Bewusst sind wir damit noch nicht an die Presse gegangen. Heute (13.08.) nun hat die IZ zur allgemeinen Überraschung unter der falschen Überschrift „Streit zumindest juristisch beigelegt“ berichtet. Da in dem Artikel auch aus einem Schreiben von Axel Petri zitiert wird, veröffentlichen wir im Folgenden den vollständigen, schon vor einiger Zeit vom Ex-Bürgermeister verfassten Text, den er nun in Form eines offenen Briefes an die Bürgerschaft richtet. Der IZ-Artikel enthält im Übrigen etliche Halbwahrheiten bzw. eindeutig falsche Tatsachenbehauptungen, die wir noch in einer separaten Pressemitteilung richtig stellen werden. Beachtenswert und erstaunlich außerdem: Weder mit Herrn Petri noch mit Herrn Vietze oder mit deren Anwälten hat der verantwortliche Redakteur gesprochen, um zumindest einen Faktencheck zu versuchen! Hier der tendenziöse Zeitungsbeitrag und der entsprechende Kommentar:
Offener Brief von Ex-Bürgermeister Axel Petri an die Hünstetter
- Juli 2020
Liebe Hünstetter Bürgerinnen und Bürger,
nachdem ich heute die Nachricht erhalten habe, dass auch das Strafverfahren gegen den von meinem Nachfolger angezeigten Makler eingestellt worden ist, habe ich mich erst einmal setzen müssen.
Nach sieben Jahren (!) der staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen meinen ehemaligen Hauptamtsleiter, mich und den Makler sind nun alle diese Strafverfahren endgültig eingestellt worden; in meinem Fall schon vor zwei Jahren. Sieben Jahre, die mich sehr oft sprachlos und wütend gemacht haben. Sprachlos, dass Verfahren mit einer so langen Ermittlungszeit in unserem Rechtstaat möglich sind. Leider war und ist es zulässig ist, solche Ermittlungen unnötig hinauszuziehen, indem immer abstruser werdende Behauptungen der Staatsanwaltschaft vorgelegt worden sind. Wütend war und bin ich, dass der Hünstetter Bürgermeister die Möglichkeit hatte, uns auf diese miese und erniedrigende Art zu verfolgen. Und das in unserer Demokratie!
Bitte stellen Sie sich einmal vor, Sie würden sieben Jahre lang unbegründet mit dem Vorwurf bzw. der Unterstellung der Veruntreuung, Vorteilsnahme und Bestechlichkeit strafrechtlich verfolgt, Ihnen würden nicht belegbare Straftatbestände angedichtet! Stellen Sie sich weiterhin vor, Sie und Ihre Familie würden verachtet und mit falschen Gerüchten belästigt werden!
Hätten Sie schulpflichtige Kinder, würden diese von ihren Mitschülern gefragt, belästigt und in Sippenhaft genommen, Ihre Kinder müssten über Jahre mit übler Nachrede fertig werden, ebenso alle anderen Familienmitglieder! Sie müssten die misstrauischen, auch manchmal bösen und hämischen Blicke wahrnehmen, die Ihnen auf der Straße entgegengeworfen werden, Sie würden das Getuschel hinter Ihrem Rücken hören! Hier muss ich mich mit meiner weiteren Wortwahl zurückhalten.
Stellen Sie sich einfach einmal vor, was all dies in Ihnen auslösen und mit Ihnen machen würde!
Ohne Grund hat hier ein Mensch Vorwürfe gegen uns erhoben, die keinerlei Berechtigung hatten und die zudem oft noch ohne Kontrolle von den gemeindlichen Gremien abgesegnet wurden. Mein damaliger Mitarbeiter und ich haben seinerzeit Gremienbeschlüsse umgesetzt und mussten uns dafür verantworten. Wir wurden durch den Dreck gezogen und viele haben weggeschaut. Das macht krank. Hinzu kommt: Wir haben die gemeindlichen Beschlüsse auch noch erfolgreich umgesetzt! Oft habe ich daran gezweifelt, ob das überhaupt jemanden interessiert. Wer so mit seinen Mitmenschen umgeht und sich noch als bekennender protestantischer Christ geriert, ist Ihr Bürgermeister, der erste Bürger unserer Gemeinde! Ich überlasse es Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürgern, sich selbst Ihr Urteil, Ihre Meinung zu bilden.
Für mich jedenfalls steht fest: Der Jurist J. Kraus ist für das Amt eines Bürgermeisters ungeeignet! Er hat mehr Schaden angerichtet, als Sie alle glauben können und er macht damit immer weiter. Er hat die politische Kultur in unserer Gemeinde massiv geschädigt und dem Bild Hünstettens sowohl regional als auch überregional großen Schaden zugefügt. Ich finde diese Art von Politik eines Bürgermeisters nur noch ekelerregend! Herr Kraus nimmt für sich in Anspruch, eine bürgernahe und transparente Politik zu betreiben. Doch wenn es um unangenehme Fragen geht, kneift er oft oder lässt mit großer Regelmäßigkeit seit Jahren die Öffentlichkeit in den Sitzungen der Gemeindevertretung per Mehrheitsvotum ausschließen. Sie werden bei genauer Betrachtung und genauem Zuhören feststellen können, dass hier viel gelogen und vertuscht wurde und immer noch wird.
Es ist die Aufgabe aller verantwortlichen Politiker, einen solchen Bürgermeister zur Verantwortung zu ziehen. Solche Politiker kann und sollte sich unsere Demokratie auf Dauer nicht leisten. Und seine Unterstützer in den gemeindlichen Gremien sollten sich einmal überlegen, ob sie gewählt worden sind, um dem Bürgermeister zu „gehorchen“ und zu „dienen“ oder ob sie nicht doch eher dem Gemeindewohl verpflichtet sind.
Liebe Hünstetter: Bitte schauen und hören Sie genau hin – es ist Ihre Gemeinde, es ist Ihr Hünstetten, das so etwas und außerdem einen Stillstand in seiner politischen Entwicklung nicht verdient hat!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ex-Bürgermeister Axel Petri