Die dramatischen Folgen des Klimawandels: große Beteiligung an unserem Info-Abend
„Klimawandel konkret: Wald und Wasserversorgung in Gefahr“, darüber informierte und diskutierte der Heidenroder Bürgermeister Volker Diefenbach (SPD) am 8. Februar im Rahmen einer Zoom-Konferenz der Hünstetter SPD mit 25 interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Diese hatten sich nicht nur aus Hünstetter Ortsteilen zugeschaltet, sondern außerdem aus Idsteiner Stadtteilen und Wiesbaden, wie Gastgeber Dr. Joachim Paulusch und Moderator Rainer Ratmann erfreut feststellen konnten. Unter den Teilnehmenden waren Mandatsträger verschiedener Parteien und vor allem etliche Bürger, die sich durch profundes Wissen auszeichneten.
„Von der bisherigen Praxis der Waldbewirtschaftung müssen wir uns ebenso verabschieden wie von unserem gewohnten Umgang mit der Ressource Wasser, wenn wir denn möchten, dass auch unsere Kinder und Enkel in unserer schönen Taunusregion noch so gut werden leben können wie wir heute“, so die klare und unmissverständliche Aussage des diplomierten Forstwirtes und ehemaligen Forstamtsleiters Diefenbach. Er beeindruckte die Mitwirkenden durch seine präzise und kompetente Darlegung der ernüchternden Fakten und seine von langjähriger Erfahrung geprägte Analyse, die gangbare aktuelle wie künftige Wege zur Erhaltung von Wäldern und der Sicherung der Wasserversorgung aufzeigte, und das alles in einem Zwanzig-Minuten-Vortrag. Diefenbach, verantwortlich für den größten kommunalen Wald Hessens: „Die Beförsterung wird nicht mehr überschussorientiert sein können, sondern sie muss einen klimastabilen Wald anstreben, d. h. unsere Wälder müssen sich so natur- und standortnah wie möglich entwickeln können. Selbstkühlende Wälder müssen das Ziel sein!“ Ein Weg dahin kann eine neue Misch-Stufen-Aufforstung sein, die auf heimische bzw. europäische Laubbaum-Arten setzt. Die durch den Klimawandel ausgelösten Trockenperioden und Starkregen-Ereignisse führen in unserer Region mit einer dünnen Erdschicht über dem Schiefergestein oft zu enormen Wasserverlusten. Wasserschürfungen sollten folglich passe sein; vielmehr muss über Wasserrückhalte-Systeme und anderes mehr nachgedacht werden. Gleiches gilt für den privaten Wasserverbrauch und die teilweise Verschwendung des kostbaren Nass, gerade im Sommer.
Die Teilnehmenden griffen besonders diese Aspekte in der einstündigen Diskussionsrunde auf und machten konkrete Vorschläge z. B. zum Wassersparen und zu einer möglichen Stufen-Gestaltung des Wasserpreises nach Verbrauch. Der Kommunalpolitiker Diefenbach: „Wir hier sind uns heute Abend in Vielem einig, wissen aber auch, wie schwierig die entsprechenden Diskussionen in unseren Gemeinden sind, ganz abgesehen von oft nicht passenden staatlichen Förderprogrammen und den großen finanziellen Herausforderungen.“