Der Eingang des Bahn-Tunnel auf der Wallrabensteiner Seite
Für eine Zwischenlösung zugunsten der Fahrradfahrer und Fußgänger: Gemeinsame Aktion der Hünstetter und der Wörsdorfer SPD am Bahntunnel
Heute haben wir in Absprache mit Dieter Conradi und Pia Dettloff vom SPD-OV Wörsdorf-Walsdorf die folgende Pressemitteilung an die Idsteiner Zeitung geschickt:
„Muss erst wieder ein Fahrradfahrer oder ein Fußgänger tödlich verletzt werden wie schon einmal in den 80er Jahren?“ Das fragen sich seit Jahren die Sozialdemokraten in Hünstetten und hier besonders die in Wallrabenstein sowie die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Wörsdorf-Walsdorf.
Am vergangenen Sonntagvormittag waren deshalb Dieter Conradi und Pia Dettloff am Wörsdorfer Eingang des Bahntunnels verabredet, durch den die Landesstraße 3277 führt und Wallrabenstein mit Wörsdorf verbindet. Auf der Wallrabensteiner Seite hatten sich Rainer Ratmann und Adrian Sonnemann eingefunden, unterstützt durch Filmemacher Chris Wittemann, alle mit Mund-Nasen-Schutz und Abstandsgebot. Die Sachlage: Das Fahrrad-Wege-System zwischen Niedernhausen und Limburg ist eigentlich gut ausgebaut, soweit es die Streckenführung im Idsteiner Land und damit auch durch das Wörsbachtal betrifft. Aber der Fahrradweg in der Gemarkung Hünstetten-Wallrabenstein endet kurz vor der Wörsbachtalbrücke an der Landesstraße; Gleiches gilt für den Fahrradweg auf Wörsdorfer Seite, für den die Zufahrt zum Golfplatz das Ende markiert. Alle Biker, aber auch alle Fußgänger sind gezwungen, die 500 Meter dazwischen auf der viel befahrenen Landesstraße zurück zu legen. Von Wörsdorf aus ist da zunächst die brandgefährliche Hürde Bahntunnel, ein alter, mäßig beleuchteter Schlund mit verengter Fahrbahn, auf der der es regelmäßig zu Fast-Unfällen kommt. Dieses etwa 60 Meter lange Tunnelstück ist so schmal, dass „normale“ Autos gerade einmal so aneinander vorbei kommen können. Sind SUVs, Busse oder LKWs beteiligt, ist Gegenverkehr unmöglich, dann muss einer der Beteiligten vor dem Tunnel halten. „Die vielen Anfragen in Wiesbaden, die vielen Initiativen sowohl der Idsteiner als auch der Hünstetter politischen Gremien haben über die Jahre bisher leider wenig genutzt,“ so der SPD-Fraktionsvorsitzende aus Hünstetten, Rainer Ratmann. „Ob der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister von den Grünen, ob die Deutsche Bahn als Tunnel-Eigner oder Hessen-Mobil als landeseigene Gesellschaft: Letztlich scheinen allen Verantwortlichen die Fahrrad-Fahrer und die Fußgänger doch nicht so wichtig zu sein, wie oft behauptet,“ so der Wallrabensteiner Ratmann verärgert weiter. Der Hünstetter Gemeindevorstand hat die Gemeindevertreter*innen jüngst über seine aktuellen Bemühungen und die Reaktionen darauf informiert. Danach ist zwar ein zusätzlicher Radweg in Aussicht gestellt, ein denkbarer Baubeginn allerdings erst mit Ende 2025/Anfang 2026 angegeben worden. Ähnliches hatten vor einiger Zeit die Recherchen des Idsteiner SPD-Landtags-abgeordneten Marius Weiss erbracht.
„All das ist uns viel zu spät“ so der Wörsdorfer Dieter Conradi, der als Fußgänger und Radfahrer im Tunnel schon etliche brenzlige Situationen erlebt hat. Die Sozialdemokraten beider Ortsvereine fordern deshalb von Hessen Mobil, endlich tätig zu werden und als Übergangslösung auf den 500 Metern einen kombinierten Rad-Fußweg-Streifen auf der Fahrbahn zu markieren, versehen mit entsprechender Beschilderung. Eine Interimslösung im Tunnel selbst kann nach Ansicht von Ratmann nur darin bestehen, über eine Pfeilregelung (weiß-rot) jeweils nur Verkehr in einer Richtung zuzulassen – bei noch weiter verengter Fahrbahn zugunsten des Rad-Fußweg-Streifens. „Diese Pfeilregelung findet sich auf verschiedenen Landes- und Kreisstraßen im Idsteiner Land, und das schon lange. Warum das hier nicht längst realisiert worden ist, kann ich nicht verstehen. Sie ist zudem gegenüber einer Ampel-Regelung die erheblich kostengünstigere Variante.“